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„Frauen sind häufig die besseren Anleger“

LKZ LUDWIGSBURG. Justine Stindl von DI Frau spricht über ganzheitliche Finanzplanung und persönliche Voraussetzungen

„Meine Vision ist Ihre finanzielle Unabhängigkeit“, sagt Justine Stindl bei der LKZ-Vortragsreihe zum Thema „Gut investiert – smart anlegen und profitieren“. Das Motto der Finanzmanagerin: Die Frau bestimmt selbst! „Jede Frau sollte das Thema Finanzen interessieren“, sagt die Direktorin von DI Frau, der jüngsten Einheit der Stuttgarter DI-Gruppe. Und: Die Frau von heute sollte ihre Finanzplanung selbst in die Hand nehmen. „Frauen sind häufig die besseren Anleger“, betont Stindl. „Es ist besser, eine Stunde über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat dafür zu arbeiten“, zitiert Stindl den USMilliardär John D. Rockefeller, und spricht die schlechte finanzielle Bildung in Deutschland an. Häufig habe man nur einen Bruchteil an Informationen, ziehe dann falsche Schlüsse daraus, weil man nicht das ganze Bild kenne. Stindl hebt die Wichtigkeit einer ganzheitlichen Finanzplanung für Frauen hervor, die wirtschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen sowie die persönlichen Voraussetzungen umfasse. „Frauen haben weniger Rente – im Schnitt magere 543 Euro –, 73 Prozent von ihnen arbeiten in Teilzeit, verdienen im Schnitt 18 Prozent weniger als Männer“, fasst sie die Situation zusammen. 25 Prozent der Frauen seien von ihren Partnern abhängig und „stehen nach Scheidungen schlecht da“. Sie plädiert auch für Eheverträge, auch wenn diese heikel sein könnten. Der Lebensunterhalt der Frauen stamme nur zu 64 Prozent aus eigener Erwerbstätigkeit. Heirat und Nachwuchs seien Themen, die sie viel stärker beeinträchtigen als ihre Kollegen – auch bei der Rentenversicherung. Im Rentenalter müssten Frauen dann häufiger selbst nach ihren Finanzen sehen, so Stindl – auch durch ihre höhere Lebenserwartung. Dann würden sie feststellen, dass die Rente nicht ausreicht. „Willkommen in der Altersarmut.“ Frauen sollten so früh wie möglich mit ihrer Altersvorsorge beginnen. „Wir sollten 20 Prozent unseres Einkommens vom ersten Gehalt an auf die Seite legen“, so Stindl. Sie spricht das Rendite-Sechseck an, das Rendi- VON HUBERT DREHER Justine Stindl. Foto: Benjamin van Husen te, Kosten, Sicherheit und Liquidität umfasst. Dazu gehören auch Steuern und Subventionen. Eine weitere Möglichkeit liege in Immobilien. Doch auch die sei nicht risikofrei. Frauen müssten aufpassen: „Sobald ich in Teilzeit arbeite, ist eine Finanzierung oft unmöglich.“ Zudem sei man eventuell von dritten Personen wieder abhängig.

Justine Stindl, Leitung DI Frau

Justine Stindl, Leitung DI Frau Foto: Benjamin van Husen